Raus aus der toxischen Beziehung

„Du weißt erst wie stark Du bist – wenn stark sein Deine letzte Alternative ist“

 

Auch wenn ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken ohne Ende ist, nach Beendigung einer toxischen Beziehung wird einem oftmals erst bewusst, wie tief die Wunden sind, welche einem in der Zeit der Bindung zugefügt wurden.

In meinen Beiträgen über den Umgang mit toxischen Menschen und Future Faking habe ich ja bereits beschrieben, das ein Heilungsprozess nach einer toxischen Beziehung sehr kräftezehrend und ermüdend sein kann.

Von seelischem Schmerz und einem überbordenden Liebeskummer ist man erst einmal überwältigend und kann dieses neue Leben erst gar nicht so richtig genießen.

Oft ist es dann so, dass eine Heilung von einer toxischen Beziehung nicht mehr aus eigener Kraft heraus, sondern nur noch mit professioneller und therapeutischer Hilfe angestoßen werden kann.

Schauen Sie sich auch mein Video auf Youtube hierzu an

Nur Du selbst kannst Deine Heilung von einer toxischen Beziehung beginnen!

 

Der beste Schutz vor ausbeuterischen und toxischen Menschen ist das Wissen darüber, wie diese Personen „denken / handeln / fühlen“.
Der gesunde Partner in einer solchen Beziehung sucht normalerweise zuerst die Schuld bei sich selber. „Was nicht sein kann, kann auch nicht sein.“ 
Da er sich nicht vorstellen kann, dass man so toxisch Denken und Handeln kann, sucht er – wie gesagt – die Schuld nicht beim toxischen Partner, sondern immer zuerst bei sich selber. 
Was ist die Folge? Der eigene Selbstwert sinkt immer tiefer.

Wenn die eigenen Zweifel so langsam aufkommen, richten sich diese nicht nur gegen den toxischen Partner, sondern auch gegen den Rest der Gesellschaft. „Wenn der mich schon so überlistet hat, dann war er bestimmt nicht der Einzige“ 

Was ist hiervon die Folge?
Das frühere Ur-Vertrauen in andere Menschen sinkt gleichermaßen wie der Selbstwert. Man zieht sich immer mehr zurück und nimmt sich die Chance, sich mit gesunden und förderlichen Menschen zu umgeben.

Aus dem Grunde ist es so wichtig, das kranke Verhaltensmuster zu verstehen! 

Was tun, wenn ein Kontakt unvermeidbar ist?

Vielleicht bist Du auf Deinem Arbeitsplatz mit einem toxischen Menschen in engerem Kontakt oder der Vater deiner Kinder verhält sich entsprechend? Hier ein paar praxisnahe Tipps um die Situation ein wenig zu entspannen:

  1. Toxische Menschen sind nicht in der Lage, sachliche Argumente in Bezug auf deren Verhalten anzuhören und zu evaluieren. Darum, setze und verteidige deine eigenen Grenzen. Es ist wichtig, eindeutig und klar, die eigene Position und Sicht auf die Dinge kenntlich zu machen.
    Lasse dich hierbei z.B. durch Coaching darin unterstützen, dies bewusst und eigenständig zu tun. Dies darf nicht dem Zufall überlassen werden indem man erst bei einer Attacke des Vorgesetzten handelt. In einer ruhigen Minuten proaktiv dem Chef seinen Standpunkt vertreten ist vielfach effektiver.
  2. „Ego semper recta“ – Latein: „Ich habe immer recht“ Mit einem toxischen Menschen in eine Diskussion zu treten ist, wie in eine laufende Kettensäge zu greifen. Man kann nur verlieren. Diese haben das Recht für sich gepachtet. Selber Unrecht zu haben kommt in ihrer Gedankenwelt nicht vor. Ähnlich einem Narzissten müsste diese Person dann ja ihr eigenes Handeln hinterfragen. Dann wäre die Gefahr groß, dass der vorgehaltene Spiegel auf Fehler hinweist. Diese Krise wäre zu viel für solche Menschen und darum wird sie alles tun, um so etwas zu verhindern 
  3. Einen Kampf mit einem toxischen Menschen kann man nicht gewinnen. Jeder Kampf mit einer solchen Person führt nur zu einer Eskalation der Situation. Was aber kann man stattdessen tun? Wir alle haben unsere eigene Würde. Diese Würde bildet sich aus unserem Selbstbild und unseren inneren Werten den sogenannten „Basic beliefs“ Wenn wir uns an diesen orientieren geht unser Blick weg von dem toxischen Verhaltensmuster hin zu einem gesunden und selbstaufbauenden Verhalten. 
    Sehr viel Kraft kann in diesem Falle ein Gespräch mit einem Mediator / Coach geben, welcher in der Transaktionsanalyse bewandert ist. „Ich bin ok – Du bist ok“ ist ein lohnenswertes Ziel und eine Sichtweise um toxischen Umgebungen zu entfliehen.
  4. Du bist nicht Schuld am Verhalten eines toxischen Menschen. Unser Welt wird immer voller mit Narzissten, Perfektionisten, Psychopathen und Neurotikern. Dies ist aber nicht Deine Schuld!
    Mit ein wenig Fatalismus „Es ist so wie es ist“ befreie Dich von dem Grübeln nach dem Warum. Unsere menschliche Psyche ist eine hochkomplexe Apparatur über welche sogar die Spezialisten immer wieder Neues und bahnbrechendes lernen. Darum ist es viel effektiver, wenn Du dich auf dich selbst und Deine eigenen Ressourcen konzentrierst. Stärke Dich und dann wird sich auch Deine Umgebung – ganz wie es die systemische Therapie jeden Tag zeigt – auf Dich einstellen. 
 

Der Kontaktabbruch – oft der einzige Ausweg

Heilung erfordert Zeit und Ruhe zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte. Diese können aber nicht wirksam werden, wenn weiterhin schädlicher Einfluss von außen auf einen eindringt. Darum kann ein kompletter Kontaktabbruch überlebenswichtig sein.

Es muss einen Grund dafür geben dass diese toxischen Menschen (oftmals handelt es sich hierbei im Narzissten oder Borderliner mit einem starken aber leider krankhaften Persönlichkeitsmuster) solch einen intensiven Einfluss auf den Partner haben können.
Häufig beobachtet man als Außenstehender dass sich bei dem gesunden Partner in einer solchen „On/OFF-Beziehung“, Heiß/Kalt-Beziehung“ geradezu eine Sucht nach der erhofften großen Liebe entwickelt hat.
Ist diese toxische Beziehung vorbei, entwickelt sich in der ersten Zeit danach das vergleichbare Krankheitsbild eines Suchtkranken auf Entzug. 

Dieser Entzug unterscheidet sich im Gehirnstoffwechsel praktisch gar nicht von dem Entzug eines Drogen- oder Alkoholsüchtigen. Es werden exakt die gleichen Hirnareale bei Liebeskummer (seelischem Schmerz) aktiviert, wie bei einem körperlichen Entzug.
Was bedeutet dies? Genauso, wie ein „trockener Alkoholiker“ keine Schwarzwälder Kirschtorte mehr essen darf, so ist die vollständige Distanzierung zum toxischen Partner die einzig wirksame Methode zur vollständigen Heilung. 

 

Was tun mit der neuen Freiheit?


Häufig hat sich das Leben der gesunden Partner nur um die Interessen, Ziele und Wünsche des toxischen Partners gedreht. 
Die Zeit liegt nun hinter einem und man sieht sich mit einem völlig neuartigen Überangebot von Zeit konfrontiert.

Genau hier liegt nun die größte Chance: Nicht alles in der Vergangenheit ist zum Schlechten geschehen. Nicht alle Erfahrungen haben dich heruntergezogen. 
Nimm Dir nun die Zeit, diese Erfahrungen in Ruhe konsequent aufzuarbeiten. Ziehe Deine Lehren hieraus. Durch die gemachten Erlebnisse kannst Du nun gestärkt und gefestigt in deinem Leben vorausgehen und anderen eine Stütze sein. 

Dadurch wirst Du wieder stark!
Diese Stärke lässt sich nicht verstecken. Du wirst sehen, dass Dich diese Stärke in der Gesellschaft so attraktiv macht, dass andere Deine Nähe vermehrt suchen. 

Genieße Dein neues – Dein freieres Leben!
Freue Dich auf Deine nächste Partnerschaft – diese wird dann auf Augenhöhe sein.

Dein Leben kann nur noch besser werden

Viele Menschen erleben ähnliches wie Du. Toxische Beziehungen nehmen leider in unserer heutigen Gesellschaft immer mehr zu.
Manchmal drängt sich mir der Gedanke auf, dass es Menschen gibt, die solche toxischen Beziehungen geradezu magnetisch anziehen.
Oftmals haben diese Personen eine ähnlich verlaufende Kindheit welches sich mit dem Lebensmotto „ich bin NICHT ok“ wohl am Besten beschreiben lässt.

Der Grund hierfür liegt fast immer in der Kindheit und einem weniger stark ausgeprägten „Erwachsenen-Ich“. 
Um dies besser zu verstehen, bitte ich Dich, eines meiner Videos über die Transaktionsanalyse auf meinem Youtube-Kanal anzusehen.
Schau Dir hierzu mal folgende Links an:

Mein Youtube-Kanal

Eine kurze Einführung in die Transaktionsanaylse

Meiner Meinung nach entstehen viele Probleme aus einem Ungleichgewicht zwischen

  • dem „Eltern-Ich“: also den Dogmen und Regeln der Eltern welche wir in unserer Kindheit gelehrt wurden.
  • Dem „Kindheits-Ich“: Also die Gefühle welche das kleine Kind in seinen ersten Lebensjahren gespeichert hat und

dem oft nur schwach ausgebildeten „Erwachsenen-Ich“ welches nie richtig gelernt hat, eigenständige Lebensentscheidungen zu treffen und dann auch konsequent in die Tag umzusetzen.

Durch solch ein Verharren in einem falschen Denkprozesse – welcher in der Kindheit seinen Anfang genommen hat und sich nie richtig zum freien Erwachsenen hat ausbilden können, fühlt und benimmt man sich immer noch wie damals,  als hilfloses Kind – selbst wenn man heute 40 Jahre 50 Jahre oder bereits älter ist. 

Wenn man dieses Verhaltensmuster einmal analysiert fällt auf, wie sich viele Klienten „erleichtert erschrecken“ wenn sie erkennen, woher ihre plötzlichen Persönlichkeitswechsel und damit ihre Probleme herrühren. 


Eine Heilung von einer toxischen Beziehung birgt das Potential auf größere Heilung als nur von dieser einzelnen Erfahrung:

Jeder von uns trägt in seinem inneren Verletzungen aus dem frühkindlichen Leben mit sich. 

Diese Verletzungen und viele unerfüllte Bedürfnisse, fehlende Liebe (in einem narzisstisch geprägten Elternhaus) sind instabile Persönlichkeitsanteile welche uns in unserem eigentlichen Potential bremsen.

Worin besteht nun aber diese „große Chance“ wenn man sich von einer toxischen Beziehung getrennt hat?

Erstaunlicherweise gleicht diese Situation einer Therapie mit einer neurotischen, angsterfüllten Person:
Wer von Angstneurosen geplagt wird hat in der Regel mehrere Ängste. Mein Rat in diesem Zusammenhang ist, alle diese Ängste einmal mit einer Angstskala aufzuschreiben.
Wenn sich der Angstpatient  nun von einer leichteren Angstneurose wirksam getrennt hat, hat dies zwangsläufig positive Auswirkungen auf die anderen Angstbereiche. 

Die gleiche große Chance kann jetzt einhergehen in der Heilung von einer toxischen Beziehung. Hast Du dich von solch einer vergifteten Beziehung wirksam, konsequent und gesund getrennt hat dies massiv positive Auswirkungen auf dein gesamtes Bindungsleben.
Künftige Partnerschaften werden dich niemals mehr in solche eine Abhängigkeit bringen können.

Um diesen Schritt in Deinem Leben gehen zu können kannst Du dich gerne an mich wenden!

Epilog

Es gibt nie nur eine schlechte Seite einer Erfahrung.
„Eine Erfahrung ist entweder Dein Freund oder Dein Lehrer“
  • Ist sie dein Freund, bestärkt Dich die Erfahrung so zu bleiben wie Du bist.
  • Ist Sie dein Feind motiviert sie Dich, Dich zu ändern.


Solch eine Lebenskrise kann durchaus sehr schmerzhaft sein.
Das Wort Krise steht aber grundsätzlich für etwas positives: Es bedeutet wörtlich: an einer Weggabelung zu stehen. 

In diesem Moment trägst Du allein die Verantwortung dafür, eine positive Entscheidung für Dein Leben zu übernehmen.

Das ist Deine Chance!

Wenn Du hierbei Hilfe benötigst, dann kannst Du dich jederzeit gerne an mich wenden!